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BERLIN — In dem Freistaat zogen 2021 insgesamt 116 Bayern in den Bundestag. Die CSU gewann in 45 von insgesamt 46 Wahlkreisen — nur in München-Süd überholten die Grünen.
Weil in Bayern die Bevölkerung wächst, gewinnt der Freistaat 2025 einen Wahlkreis (Thüringen verliert dafür einen) — und zwar Memmingen-Unterallgäu.
Dorothee Bär, Katrin Staffler, Alexander Radwan, Michael Kießling, Florian Oßner, Albert Rupprecht, Ralph Edelhäußer, Sebastian Brehm, Michael Frieser, Andrea Lindholz, Ulrich Lange und Mechthilde Wittmann sind bereits aufgestellt.
Bernhard Loos konnte sich in seinem Wahlkreis nicht erneut durchsetzen. München-Nord hat Hans Theiss für 2025 ins Rennen geschickt.
Im Mai kündigte der frühere SPD-Rebell Florian Post an, München-Nord gewinnen zu wollen — und zwar auf einem CSU-Ticket. POLITICO sagte Post, er werde nicht mehr für die CSU antreten: „Das schließt meine Lebensplanung derzeit aus.“ (Vielleicht hat ihm auch der Rückhalt in der Partei gefehlt.)
In Freising muss sich Erich Irlstorfer verteidigen. Ihn fordert Christian Moser heraus, der vom Kreisvorstand unterstützt wird.
Weitermachen wollen Alexander Dobrindt, Alexander Hoffmann, Anja Weisgerber, Thomas Silberhorn, Jonas Geissler, Emmi Zeulner, Silke Launert, Michael Frieser, Sebastian Brehm, Tobias Winkler, Martina Englhardt-Kopf, Susanne Hierl, Peter Aumer, Thomas Erndl, Alois Rainer, Stephan Pilsinger, Wolfgang Stefinger, Volker Ullrich, Florian Hahn, Stephan Stracke, Reinhard Brandl, Stephan Mayer, Artur Auernhammer, Alexander Engelhard, Michael Kießling, Andreas Lenz, Daniela Ludwig und Hansjörg Durz.
Nur einen Verlust musste die CSU 2021 hinnehmen: Michael Kuffer unterlag der Grünen Jamila Schäfer. Für 2025 will er nicht mehr kandidieren.
Zwar hat die CSU gute Chancen, München-Süd zurückzugewinnen, aber wegen der Wahlrechtsreform ist der Einzug dennoch bedroht. Ebenfalls zittern müssen Theiss in München-Nord und Ullrich in Augsburg.
Pfiat di sagen 2025 Peter Ramsauer, Max Straubinger, Hans-Peter Friedrich und Paul Lehrieder. Andreas Scheuer und Stefan Müller haben sich bereits aus Berlin verabschiedet.
Der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch möchte auf Ramsauer folgen. In den anderen Wahlkreisen ist noch nicht geklärt, wer kommt. Alle Nominierungen sollen im Herbst stattfinden; die Liste wird erst im April gewählt. Für die CSU spielt sie ohnehin keine Rolle. Für die Nerds: Auf der Eins steht Alexander Dobrindt.
Die Bayern-SPD ist ein wirklich problematischer Landesverband, der möglicherweise unter Renate Schmidt mal halbwegs stolz war. 23 Abgeordnete stellt sie, bei schlechtem Krankheitsverlauf sind es in einem Jahr noch zwölf.
Geht’s noch tiefer? Seit Schmidts hohen Niederlagen ging es allerdings nur noch bergab. Direktmandate konnte man einst noch in Nürnberg oder München holen, aber selbst mit eigenem Kanzler 2021 ist das nicht gelungen. (Sogar in Sachsen und Baden-Württemberg hat es geklappt. In Sachsen!)
Ich mach mir die Welt, wie se mir g’fuit. Weil es nie Direktmandate für die Bayern-SPD gibt, hat kaum jemand Pragmatismus gelernt und so fanden sich einige der anstrengendsten Spontis der SPD immer dort. Wer nicht zur Parlamentarischen Linken gehört, ist Außenseiter.
Ein Guter ist gegangen: Uli Grötsch, ehemaliger Listenführer, ist nun Polizeibeauftragter. Dahinter heißt das Spitzenpersonal Bärbel Kofler, Marianne Schieder, Anette Kramme, Sabine Dittmar oder Gabriela Heinrich. Politikerinnen nahe oder im Rentenalter mit absoluten Spitzenjobs in Regierung und Parlament, deren Gesichter oder Namen niemand kennt.
Alle wollen weitermachen. Alle. Nur Claudia Tausend hört in München auf.
Philippa Sigl-Glöckner tritt an, sie ist Ökonomin (und die Freundin von Wolfgang Schmidt). Sigl-Glöckner bringt Wissen und Frische mit und sie versucht es erneut in München-Nord. Dort muss sie sich Filippos Kourtoglou stellen und die Chancen stehen bei gutem Willen 51:49. Wenn Sie es schafft, muss sie sich in Oberbayern noch gegen Carmen Wegge durchsetzen und gegen Seija Knorr-Köning, die auch junge Frauen sind — nur eine dürfte einen guten Listenplatz bekommen.
Gesetzt sind neben den genannten Namen Wirtschaftspolitiker Sebastian Roloff (einziger im Parteivorstand und neben Wegge mit Sichtbarkeit) und die Landesgruppenchefs Carsten Träger und Carolin Wagner.
Für Rita Hagl-Kehl wird es eng (war es schon letztes Mal). Sie könnte im Bezirk von Johannes Schätzl attackiert werden. Ulrike Bahr, Andreas Mehltretter oder Jan Plobner sollten sich auch auf ein Leben ohne Fahrbereitschaft vorbereiten. Heike Heubach ist die erste gehörlose Abgeordnete und wurde als Nachrückerin viel umarmt, mal sehen wo der Landesverband sie jetzt platziert.
Wahlmegaverlierer Florian von Brunn sucht angeblich auch einen Wahlkreis in Oberbayern — und damit zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.
Die Grünen vermelden in Bayern viele Rücktritte. Manuela Rottmann, Beate Walter-Rosenheimer und dem Vernehmen nach auch Saskia Weishaupt hören auf.
Unklar ist auch, ob Claudia Roth (Listenplatz Eins) nochmal will. Bei der Bundestagswahl wäre sie 70 Jahre alt. In der Partei rechnen zwar viele damit, erklärt hat sie ihre Kandidatur aber noch nicht.
Vorrücken könnte Jamila Schäfer, die 2021 das einzige Direktmandat gewann. Auf ein Direktmandat hofft auch Dieter Janecek in München-West/Mitte. 2021 fehlten ihm nur 0,07 Prozent.
Ekin Deligöz (Platz drei) überlegt noch: „Ich nehme mir Zeit in der Sommerpause, um über eine erneute Kandidatur nachzudenken“, teilt sie POLITICO mit. „Ich bin schon lange in der Politik. Gleichzeitig macht mich nachdenklich, wie viele aufhören.“
Weitermachen wollen außerdem: Anton Hofreiter, Lisa Badum, Leon Eckert, Karl Bär, Stefan Schmidt, Sascha Müller, Johannes Wagner, Tessa Ganserer.
Die Liberalen sind derzeit mit 14 Abgeordneten im Bundestag vertreten. Alle wollen nochmal, heißt es aus der Partei. Nur Thomas Sattelberger nicht, der ist bereits ausgeschieden.
Katja Hessel, Stephan Thomae, Andrew Ullmann, Daniel Föst, Karsten Klein, Muhanad Al-Halak, Nicole Bauer, Sandra Bubendorfer-Licht, Maximilian Funke-Kaiser, Nils Gründer, Thomas Hacker, Ulrich Lechte und Kristine Lütke wollen weitermachen. Bereits nominiert ist nur Lukas Köhler.
Spannend wird es um Martin Hagen. Nachdem die FDP bei den Landtagswahlen an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, hat der Landesvorsitzende kein politisches Mandat mehr. In den nächsten Wochen will er sich entscheiden, ob er Lust auf Berlin hat, erfuhr POLITICO.
Einen Mann und eine Frau wünscht man sich bei den Liberalen auf den ersten beiden Plätzen. 2021 führten die damaligen Vorsitzenden Föst und Hessel die Liste an; 2025 könnte es die neue Doppelspitze Hagen-Hessel werden (sollte Hagen den Sprung in die Bundespolitik wagen).
Die Liste soll im Frühjahr gewählt werden. Gute Karten neben Hessel hätten sonst Köhler, Klein oder Thomae.
Die AfD zog 2021 mit dreizehn Abgeordneten in den Bundestag ein. Johannes Huber verließ die Partei kurze Zeit später, Martin Sichert verlegte seinen Wahlkreis nach Niedersachsen und Petr Bystron wechselte nach der Europawahl ins EU-Parlament. Corinna Miazga starb 2023 infolge einer Brustkrebserkrankung.
Übrig blieben Peter Boehringer, Peter Felser, Gerrit Huy, Rainer Kraft, Gerold Otten, Tobias Matthias Peterka, Stephan Protschka, Rainer Rothfuß und Wolfgang Wiehle. Sie alle wollen 2025 erneut antreten.
Platz Eins der Liste wird voraussichtlich Protschka einnehmen. Wer danach folgt, wird erst beim Landesparteitag im März oder April entschieden. Boehringer und Rothfuß rechnen mit einem der weiteren Spitzenplätze, Otten mit Platz sechs oder sieben.
Der stellvertretende Bundesvorsitzender Ates Gürpinar will im Bundestag bleiben, teilte er POLITICO mit. Während Nicole Gohlke sich laut SZ „gut vorstellen“ kann, es noch einmal zu versuchen, hat Susanne Ferschl ihr schon angekündigt, aufzuhören. Die offizielle Aufstellung wird am 16. März beschlossen.
Ob der Ex-Linken-Vorsitzende Klaus Ernst für die Wagenknecht-Partei antritt, ist unklar. Der bayerische Verfassungsschutz warnt, dass russische Bots die Aussagen von BSW Politikern als Desinformation nutzen könnten.